Während der Rochustage Großauheim fand am 25.09.2021 um 14.00 Uhr die Inthronisation von IRMINRAT VII. im Hof der Pfarrgasse 2 (ehemals Pfarrheim) statt:
Irminrat VI. Sabine Läpple wurde vom Großauheimer Gewerbeverein zusammen mit dem Förderkreis Kultur Großauheim verabschiedet und ihre Nachfolgerin Irminrat VII. Martina Körner in das Amt eingeführt.
Weitere Texte wurden https://igwv-hanau.de/rochustage-und-inthronisierung-der-irminrat/ veröffentlicht!
Hier drei Bilder dazu:
Wir danken dem Großauheimer Geschichtsverein (HGV) für die Überarbeitung der Texte und die hier übernommenen Bilder.
Hier die Amtsträgerinnen in umgekehrter Reihenfolge:
Irminrat VI.
Sabine Läpple war die erste Irminrat, die 2018 ohne Irminratsmarkt inthronisiert wurde. Weil aber die beliebte Figur würdig eingeführt werden sollte, kam es zu einem eigenen Festakt. Dazu lud der Förderkreis Kultur, der Heimat- und Geschichtsverein Großauheim und der Gewerbeverein mit Unterstützung der Stadt Hanau zu einer eigenen glanzvollen Feier ein, sie ist also die erste, die mit dem Kaiserpaar Heinrich II und Kunigunde fotografiert werden konnte. Aus der Nachbarschaft eilte der historische Stadthalter von Alzenau, Hans von Bodungen herbei, und auch der Oberbürgermeister nimmt Anteil.
Irminrat V.
Alexandra Kinski, die Großauheimerin wohnt mit Mann und Kind im Haus ihres Urgroßvaters – dem Bierbrauer Heinrich Botzum. Sie engagierte sich intensiv im Ruderclub in der Kommunalpolitik bei den Grünen. Weshalb sie sich im blühenden Rochsplatz besonders gut ausmacht.
Sie erhielt von ihrer Vorgängerin die „Insignien: die Rolle und den Krauthabsch in schönem Körbchen und mit den besten Wünschen für eine gute „Regentschaft“. Sie brachte bei verschiedenen Gelegenheiten ihre kleine Tochter mit und gab damit der Stadtpatronin noch mal einen anderen weiblichen Aspekt.
Irminrat IV.
Ingrid Möhwald ist geborene Auheimerin, die in der Nachpubertät nur 5 Jahre im Exil – hier: Steinheim – gelebt hat, aber dann wieder reumütig in ihre damalige Geburtsstadt zurückgekehrt ist. Sie hat hautnah die Stadterhebung mitbekommen. In der Schulklasse wurde anlässlich dieser Stadterhebung Wilhelm Busch’s „Max und Moritz“ dargestellt: Sie hat in der Rolle der Frau von „Schneider Böck“ den Festumzug in Großauheim begleitet. Auch sie hat – wie ihre Amtsvorgängerin – Konfetti im Blut, war Prinzessin und hat sich über die Auheimer Landesgrenzen hinweg als Trainerin der 1.GKG-Prinzengarde einen Namen gemacht. Noch heute redet man …sehr positiv und mit Hochachtung… über die damalige Prinzengarde der 1.GKG. Ihr Sohn findet es cool, wenn sie jetzt die Rolle der Irminrat für die nächsten zwei Jahre übernimmt. Im Jahr des Auheimer 1200-Jahre-Jubiläums war Ingrid Möhwald auch eine Beteiligte des Theaters: Hinter der Bühne war sie für die Kostüme und für die Choreografie der Tänze zuständig. Und jetzt: der Karrieresprung als Irminrat vor die Bühne.
Irminrat IV – Ingrid Möhwald
Irminrat III.
Nach Kerstin Koppke-Hain und Kerstin Giesel tritt zum Irminratsmarkt 2012 Simone Rayer die ehrenvolle Regentschaft an. Schon im legendären Theaterstück zur 1200-Jahr-Feier Auheims im Jahr 2006 spielte Simone Rayer drei Rollen, unter anderem die „Dritte“ Irminrat. So ist es nicht verwunderlich, dass sie in diesem Jahr auch zur dritten Irminrat ernannt wird: Simone Rayer ist als echte Auheimerin ihrem Heimatort nicht nur durch wohnen, leben und verschiedenen Aktivitäten, sondern vor allem durch ihre Tätigkeit in ihrem beliebten Cafè in der Großauheimer Hauptstraße verbunden.
Ministerpräsident ehrt Großauheims Irminrat II.
Die Edle Frau Irminrat die Zweite, Großauheims liebenswerte Botschafterin, gewährte dem Hessischen Ministerpräsidenten Audienz.
Rund 150 ehrenamtliche Hoheiten aus ganz Hessen hatte Ministerpräsident Volker Bouffier Ende November 2010 in das Biebricher Schloss eingeladen. Damit würdigte der Ministerpräsident das Engagement und den hohen persönlichen Einsatz der Majestäten, die für ihre Stadt oder Gemeinde werben.
Die Edle Frau Irminrat kehrte nach Großauheim zurück
Namensgeberin ist die Edle Frau Irminrat, die im Jahre 806 den Ort Auheim dem Kloster Lorsch als Schenkung vermachte.
2008 kehrte Irminrat nach Großauheim zurück: Standesgemäß in historisches Gewand gekleidet,wirbt Frau Irminrat seither als Repräsentantin Großauheims für den Hanauer Stadtteil. Inspiriert von Dr. Sabine Laber-Szillat und ihrem erfolgreichen „Theater um Irminrat“ anlässlich der 1200-Jahr-Feier Auheims 2006, initiierte der „Förderkreis Kultur in Großauheim“ die Wiederbelebung der historischen Figur
Alle zwei Jahre wählt ein Komitee aus Vertretern des Kulturvereins, des Heimat- und Geschichts-, sowie des Gewerbevereins und des Ortsvorstehers die Darstellerin der Irminrat. Sie zeigt sich dem Volke bei den wichtigsten Großauheimer Veranstaltungen: Irminrats-, Rochus- und Weihnachtsmarkt, Mainuferfest und Faschingsumzug sind hierzu standesgemäße Anlässe.
Die Repräsentantin der Irminrat ist mit Leib und Seele Großauheimerin. Dies ist keine Frage des Geburtsortes, sondern der inneren Einstellung.
Zum 5. Irminratsmarkt, am 25.4.2010, ging die Regentschaft von „Irminrat der Ersten“ zu Ende. Kerstin Koppke-Hain hat die Figur der Irminrat in Großauheim innerhalb von zwei Jahren noch populärer gemacht. Hierfür gebührt ihr großer Dank und Anerkennung.
Als „Irminrat die Zweite“ übernahm Kerstin Giesel das ehrenvolle Amt. Kerstin Giesel, geboren 1979, lebt schon ihr ganzes Leben in Großauheim und engagiert sich hier vor allem im Rahmen des Heimat- und Geschichtsvereins Großauheim, dessen Vorsitz sie seit 2 Jahren inne hat. Beruflich ist sie als Lehrerin an der Friedrich-Ebert-Schule in Mühlheim tätig und unterrichtet dort Englisch und Geschichte.
Irminrat I.
Als „Irminrat die Erste“ trat Kerstin Koppke-Hain das ehrenvolle Amt an.
Die Großauheimerin besaßt bereits Irminrat-Erfahrung: Stand sie doch schon beim großen Theaterstück anläßlich der Auheimer 1200-Jahr-Feier als Irminrat auf der Bühne.
Mit der Edlen Frau Irminrat gibt sich auch Großauheim eine „Königin“. Während jedoch anderswo Weinköniginnen, Stöffche-Queens und Rosenladys dem Vergnügen huldigen, ist die Edle Frau Irminrat einzigartig. Sie ist ein Zeichen für die weltoffene Eigenständigkeit und das gesunde Selbstvertrauen der Großauheimer.
Veröffentlichung im Main-Echo:
Auf den Spuren der edlen Irminrat
Förderkreis Kultur belebt historische Figur – Irminratsmarkt-Spektakel in Großauheim gefällt
Hanau, 28.4.2009 (Main-Echo)
Mit der edlen Irminrat ist künftig zu rechnen, wenn regionale Veranstaltungskalender geschrieben werden: In der vierten Auflage hat sich der nach der Großauheimer Identifikationsfigur benannte Stadtteilmarkt am vergangenen Wochenende endgültig etabliert…
…Zum Auheim-Jubiläum 2006 haben die Großauheimer sie wiederentdeckt. Wer Irminrat tatsächlich war und welchen Teil ihre Besitzung „Ewichheim“ sie anno 806 dem Kloster Lorsch schenkte, liegt noch in den Schatten des Frühmittelalters verborgen. Gegeben hat sie den Auheimern sozusagen die Geburtsurkunde ihrer Ortschaft, die heute zwei Namen – Klein- und Großauheim – führt, damals unter Kaiser Karl aber mit einiger Sicherheit ein einziges Dorf auf zwei Flussufern war.
Wer bei den Jubiläumsfeiern aufgepasst hat, weiß das alles schon….
…Absehbar ist, dass der Markt im Verbund der Bemühungen um eine personifizierte Auheimer Identität weiter an Bedeutung gewinnen wird. Die Figur der Ortsstifterin war erstmals während des Auheim-Jubiläums zu Ehren gekommen, als ein von örtlichen Akteuren inszeniertes Schauspiel namens „Theater um Irminrat“ zum Publikumserfolg geriet.
Historischer Hintergrund:
Irminrat war eine Stifterin des Klosters Lorsch aus dem Maingau. Im Lorscher Kodex ist über die Schenkung vom 30. März 806 geschrieben:
„In Christi Namen, am 30. März im 38. Jahre des (Kaiser Karl). Ich, Irminrat, lasse dem hl. Märtyrer Nazarius eine Gabe zukommen. Sein Leib ruht im Lorscher Kloster, dessen Vorsteher der verehrungswürdige Abt Adalungus ist. Nach meinem Willen soll die Schenkung für alle Zeiten in Kraft bleiben, und ich versichere, dass ich sie vollkommen freiwillig gemacht habe. Ich übergebe im Maingau in Rompenheim, in Bellingen und in Ewicheim sechs Hufen und 40 Leibeigene.“
Urkunde 3424 (30. März 806 — Reg. 2943)
Unter Ewicheim ist mit größter Sicherheit der Ort Auheim zu verstehen, das Schenkungsdokument ist die offizielle Geburtsurkunde von Klein- und Großauheim
Ein Teil der Fotos wurde von phoxmedia.de hergestellt und gesponsert, die anderen sind privat oder aus dem Bestand des Heimat- und Geschichtsverein Großauheim (HGV).